Als 1972 in Godshorn ein Hallenbad mit einem angrenzenden Freibad gebaut wurde, da war die Freude der Bewohner des Langenhagener Stadtteils sehr groß. Senioren und Familien, Kindergartenkinder und Schüler – sie alle waren gerne im Hallenfreibad Godshorn zu Gast. Im Sommer lud das Freibad zu Sonnenbädern, zum Picknick und zum Schwimmen ein. Im Winter stand den Bewohnern des knapp 6400 Einwohner großen Ortes bei Hannover das Hallenbad zur Verfügung. Mancher Godshorner hat im Hallen- oder im Freibad das Schwimmen gelernt, sein Seepferdchen gemacht oder Wasserball gespielt. Am 31. August 2017 war die schöne Zeit aber zu Ende, denn das Hallenfreibad Godshorn hat seine Pforten geschlossen.
Ein Bad für die ganze Familie
Das Hallenfreibad Godshorn war ein Bad für die ganze Familie. Die Kinder waren dort immer gut und sicher aufgehoben und die Erwachsenen konnten die Zeit nutzen und sich mit Nachbarn oder Freunden treffen. In den Sommermonaten gab es kaum einen freien Platz auf der schönen Liegewiese. Im Winter trafen sich die Senioren zum gemeinsamen Schwimmen mit einem gemütlichen anschließenden Frühstück. Vor allem für die Kinder aus den Kindertagesstätten und der Grundschule des Ortes war das Hallenfreibad Godshorn wie ein zweites Zuhause. Über der Schwimmhalle befand sich ein Restaurant, das ebenfalls ein beliebter Treffpunkt der Godshorner Bürger war. Federball oder Fußball spielen und in der Sonne liegen, sich mit Freunden treffen oder einfach nur Spaß am Sommer haben – das alles war im Hallenfreibad Godshorn möglich.
Für den kleinen Ort war das Freibad mit Hallenbad eine tolle Sache, denn niemand musste weite Wege laufen oder fahren, um ins Schwimmbad zu kommen. Eltern konnten ihre Kinder auch mal allein ins Bad gehen lassen, denn es war immer ausreichend erfahrenes Personal vor Ort. Auch aus den Nachbarorten, wie beispielsweise Davenstedt, kamen die Besucher regelmäßig ins Hallenfreibad Godshorn.
Ein Ort für sportliche Wettkämpfe
Das Hallenfreibad Godshorn war nicht nur ein beliebter Treffpunkt für die Einwohner des Ortes, im Hallenfreibad Godshorn wurden auch viele sportliche Wettkämpfe ausgetragen. Vor allem die 50 Meter lange Bahn im Freibad war für unterschiedliche Schwimmwettkämpfe von Interesse. So wurden im Hallenfreibad Godshorn jedes Jahr die Qualifikationen der Schwimmmeisterschaften von Niedersachsen ausgetragen. Aber das Hallenfreibad Godshorn diente auch noch anderen Zwecken. Es war der Trainingsort für die Kabinenmitarbeiter von vielen Fluglinien. Das Kabinenpersonal trainierte im Hallenfreibad Godshorn den Rettungseinsatz nach einer Notwasserung. Auch die Polizei, die Bundeswehr sowie die Feuerwehr haben im Hallenfreibad Godshorn Einsatzsituationen durchgespielt und für den Ernstfall trainiert. Dass es im Bad ein Drei-Meter-Brett gab, war für viele Übungen von Vorteil.
Es hat nicht mehr gereicht
Als das Hallenbad mit angrenzendem Freibad in den 1970er Jahren geplant und gebaut wurde, konnte niemand absehen, wie sich die wirtschaftliche Lage auch in Niedersachsen verändern würde. Das Bad in Godshorn wurde von einer Betreibergesellschaft geführt, die jedes Jahr einen Zuschuss der Stadt Langenhagen bekam. Es waren acht Sportvereine aus Langenhagen und den Ortsteilen Engelbostel, Schulenburg sowie Godshorn und Hannover-Vinnhorst, die für das Hallenfreibad Godshorn zuständig waren. Im Laufe der Jahre wurde es immer schwieriger, das Bad zu unterhalten. Die Besucherzahlen blieben nicht konstant hoch und die Kosten kletterten stetig nach oben, vor allem für die Energie.
Schließlich gab es keine andere Lösung mehr, als das Bad zu schließen. Am 31. August 2017 war es dann so weit und die Einwohner von Godshorn mussten von ihrem Bad Abschied nehmen. Die Senioren waren noch einmal zum Schwimmen und Frühstücken gekommen. Kinder nutzten die Gelegenheit und machten noch schnell ihr Seepferdchen. Auch die Wasserballer genossen den letzten Abend und spielten noch einmal in ihrem Bad. Viele Einwohner hat die Schließung des Bads aber auch wütend gemacht. Es ist beispielsweise schwer geworden, einen freien Platz in einem Schwimmkurs in der Umgebung zu finden. Viele Hallen- und Freibäder müssen einspringen, wenn ein Bad schließt und das führt unter anderem auch zu einer regen Nachfrage nach Schwimmkursen.
Das neue Bad
Ein altes Bad schließt seine Pforten und ein neues Bad öffnet seine Türen. Eine Riesenrutsche mit mehr als 97 Metern Länge, fünf Saunen, Whirlpools und Badespaß auf einer Fläche von 18.845 Quadratmetern – das alles ist die neue Wasserwelt in Langenhagen. Heute trainieren dort die Schwimmvereine auf den 25 Meter langen Bahnen. 18 Vereinen teilen sich die acht Bahnen in der Woche. Die anderen Besucher können in der Zwischenzeit in den 32° Grad warmen Whirlpool oder in die Sauna gehen, sich massieren lassen oder eine Kleinigkeit im Bistro essen. Bargeld muss niemand mit ins Bad nehmen, bezahlt wird mit einem kleinen Chip, der an einem Armband befestigt ist. Das, was der Badegast ausgegeben hat, zahlt er, wenn er die moderne Wasserwelt in Langenhagen wieder verlässt.
Wichtig zu wissen
Öffnungszeiten | Montags: 6:30 Uhr bis 22:30 Uhr Dienstags: 6:30 Uhr 22:00 Uhr Mittwochs und Donnerstags: 6:30 Uhr bis 22:00 Uhr Freitags: 6:30 Uhr bis 22:30 Uhr Samstags und Sonntags: 7:00 Uhr (in der Sommersaison von 8:00 Uhr) bis 20:15 Uhr Das Freibad hatte von Mai bis September geöffnet |
Eintrittspreise | Einzelkarte voller Preis: drei Euro Einzelkarte Kinder und Jugendliche: 1,90 Euro Preisermäßigungen für Studenten, Auszubildende sowie Behinderte von 50 Prozent |
Anreise | Rund um das Hallenfreibad Godshorn gab es ausreichend Parkplätze |
Adresse | Berliner Allee 80, 30855 Langenhagen |
Fazit zum Hallenfreibad in Langenhagen-Godshorn
Dem Hallenfreibad Godshorn ist es leider so ergangen, wie vielen kleinen Stadtteilbädern: Die Kosten waren einfach zu hoch, um das Bad zu erhalten. Die Einwohner mussten sich, wenn auch schweren Herzens, mit dieser Tatsache abfinden. Als das Hallenfreibad Godshorn Ende August 2017 für immer schloss, eröffnete nur zwei Monate später mit der Wasserwelt Langenhagen ein neues, attraktives Schwimmbad. Vielleicht ist die Zeit der kleinen gemütlichen Schwimmbäder vorbei.
Stattdessen erobern Spaß- und Erlebnisbäder die Städte und Gemeinden. Sie bieten den Badegästen mehr Unterhaltung, denn in einem Bad wie der Wasserwelt Langenhagen können die Badegäste nicht nur Schwimmen. Sie haben zudem die Möglichkeit, in die Sauna zu gehen und sich massieren zu lassen. In der näheren Umgebung von Godshorn gibt es aber noch weitere attraktive Schwimmbäder. Da sind beispielsweise das Deisterbad in Barsinghausen, das Innerstebad in Sarstedt oder auch das Melittabad in Minden. Auch hier handelt es sich um moderne Schwimmbäder, die sich aber ihren familiären Charakter erhalten haben.